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491_9783898215787
In jungen Jahren, wenn die Veilchen blühen, helfen einem die Illusionen über die Schwierigkeiten des Alltags hinweg. Mit der Zeit aber wird einem der Wert der Desillusionen bewußt, jener schmerzhaften Enttäuschungen, die unser Leben ausmachen. War das erstrebte, nie bekommene Mädchen anfangs noch ein großer Schmerz, sind die Berufsaussichten noch so unsicher, die man sich macht, so kommt der große Kummer uns allmählich immer weniger bedeutend vor. Man sieht schon die Wege, die einem gegeben sind, die einzige Frau, die es mit dir aushalten kann und auch will, und schließlich erkennt ein jeder, worauf alles hinausläuft. Und die Desillusionen werden schwächer und sind am Ende nur noch Stationen auf dem Weg durchs Leben. Ja, sie werden zu einer heiteren Erfahrung, die man gern zurückläßt, deren man sich aber ebenso gern erinnert. Was einmal tieftraurig war, erweist sich als ein Spiel, das das Leben erst voll der Farbe macht. So ist es nicht nötig zu sagen, daß alle Personen dieses Buches gelebt haben, daß sie zum Teil auch heute noch leben und daß der Autor nur seinen Teil dazu gegeben hat, sie lebendiger und farbiger erscheinen zu lassen. Alles ist wahr, und alles ist doch verändert. Zur Zeit der Reife gehört die Desillusion, aber bitte: heiter.
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